Papenburg - Nein, Ruhe geben will er noch lange nicht. Derzeit bereitet er sich wieder darauf vor unterzutauchen. Kämpferisch, philosophisch und pessimistisch gab sich am Sonnabend der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff. Er war zu Gast beim Forum Caritas in Papenburg. Rund 100 Gäste diskutierten mit ihm – Motto: „Die neue Armut – die Gesellschaft zerreißt“.
Jüngst prangerte er die Arbeitsbedingungen einiger Paketdienste wie Hermes und GLS an. Die Öffentlichkeit wisse nun von dem Stress der Zusteller und reagiere, indem sie vermehrt Trinkgelder gebe, so Wallraff. Die ertappten Konzerne reagieren heute nach seinen Worten anders: „Früher bekamen wir Post von deren Anwälten. Heute bedankt man sich für die Kritik und gelobt Besserung. Doch meistens geschieht nichts.“ Aus seiner Sicht seien die schlechten Arbeitsbedingungen, bei denen Fahrer zu Subunternehmern und damit zu Sklaven gemacht würden, Teil des Geschäftsmodells und die Folge der Dumpingpreise.
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